Fachkonferenz der AUSAM
Medizinische Cannabinoide im Dienste des Patienten
Wissenschaft vs. Ideologie
(approbiert für 5 DFP-Punkte, Fortbidlungs-ID 660121)
- MEDICAL CANNABINOIDS CONFERENCE 2019 10. Oktober 2019
- Congress Center, Pacific 1-3
Ankunft und Registrierung im Hotelfoyer des Eventhotel Pyramide
Begrüßung durch ärztliche Leitung und anschließend einleitende Worte. Univ. Prof. Dr. Otto-Michael Lesch ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und President der österreichischen Gesellschaft für Suchtmedizin sowie Board Member der International Academy of Law and Mental Health.
„Basismechanismen der Schmerztherapie“
Die Bedeutung pflanzlicher Moleküle die medizinisch genutzt werden können ist groß und wird deshalb auch intensiv ethnopharmakologisch erforscht wird.
Die Nozizeption läuft über komplexe in einander greifende Rezeptorsysteme die teils selektiv, teils konzertiert Reize wahrnehmen, an das Zentralnervensystem weiterleiten und dort eine Gegenreaktion auslösen. Darüber hinaus verfügt das Nervensystem über neuronale Synapsen, welche ebenfalls Rezeptorgesteuert sind die Möglichkeit eingehende Signale über Interneurone zu verstärken oder zu hemmen.
Zu diesem Thema melden sich immer viele selbsternannte Experten, die aber meist mit psychiatrischer und psychologischer Forschung zur Suchtentstehung nur wenig vertraut sind. Seit etwa 1980 werden vor allem 2 Theorien zur Suchtentstehung diskutiert…
Vortrag in Englisch
Zellen sind nicht nur einfache Bausteine, bewusstlos und statisch wie Ziegelsteine in einer Wand. Zellen können erkennen, was um sie herum vor sich geht, und in Echtzeit auf Hinweise von benachbarten Zellen und ihrer Umgebung reagieren. Zu jedem Zeitpunkt senden und empfangen Zellen Millionen von Nachrichten in Form von chemischen Signalmolekülen, und zu jedem Zeitpunkt finden in jeder Zelle über 10.000 biochemische Reaktionen statt. Die Kommunikation zwischen Zellen erfolgt unter anderem auch über Cannabinoide.
Vor über 500 Millionen Jahren entwickelte sich ein hochkomplexes Transmittersystem in allen Wirbeltieren, das seither dafür zuständig zu sein scheint, die Wahrnehmung von internen und externen Reizen auf neurophysiologischer Ebene zu verarbeiten und in Verhaltensmuster zu übersetzen. Überlebenswichtige Reaktionen wie Angst oder Stress werden über ein Zusammenspiel verschiedenster Rezeptoren und deren Liganden, hier seien vor allem die CB1- und CB2-Rezeptoren erwähnt, reguliert um eine Anpassung auf Veränderungen in und außerhalb des Körpers zu ermöglichen.
Vortrag in Englisch
Die Entdeckung des Endocannabinoidsystems und seine entscheidende Rolle bei der Neurotransmission und Homöostase des limbischen Systems und anderer Hirnregionen liefern eine Begründung für die Verwendung korrekt formulierter Cannabis-Arzneimittel bei der Behandlung verschiedener neuropsychiatrischer Erkrankungen.
Vortrag in Englisch
Das Interesse der Forscher, der Pharmaindustrie und insbesondere der Kliniker an der Behandlung mit Cannabinoiden (insbesondere Cannabidiol – CBD) und natürlichen Cannabisprodukten (oder medizinischem Cannabis – MGC, das auch bestimmte Mengen von Delta-9-Tetrahydrocannabinol – THC enthält) ist im letzten Jahrzehnt enorm gestiegen. Zu Beginn gab es nur vereinzelte Berichte über den Nutzen dieser Substanzen bei Kindern mit resistenten Epilepsien und einigen anderen schweren neurologischen Erkrankungen. Danach erschienen einige offene Studien mit einer kleinen Anzahl solcher Kinder, die die Wirksamkeit von Cannabidiol und MGC bestätigten. Heute gibt es multizentrische und randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studien, die diese Tatsachen bestätigen.
Das allgemeine Schmerzerlebnis – seine Schwere und Intensität sowie die Wirksamkeit der Behandlungen – hängt von vielen psychologischen, kulturellen und persönlichen Faktoren ab.
Die medizinische Behandlung von Schmerzen in der Gynäkologie ist häufig unzureichend und mit einer hohen Rezidivrate verbunden. Die Schmerzmechanismen können sehr vielfältig sein und die Patientinnen leiden häufig unter diffusen und schlecht lokalisierten starken Schmerzen.
Diskussionsrunde mit allen Referenten